Der gestern begangene Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust hat einmal mehr die Bedeutung der reflektierten Auseinandersetzung mit Geschichte aufgezeigt. Dies gilt besonders auch für den zivilgesellschaftlichen Umgang mit der Vergangenheit. Um die dafür nötigen Methoden zu erwerben und anzuwenden, gibt es eine Reihe von Förderprogrammen und Schulungen. Hier einige Beispiele für aktuell laufende Ausschreibungen und bevorstehende Veranstaltungen, gerade auch für jüngere Geschichtsinteressierte, in der Reihenfolge der Anmeldungs- bzw. Bewerbungsfristen:
histoCON
Vom 5. bis 8. Mai 2025 wird die histoCON junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren aus der ganzen Welt in Berlin zusammenbringen, um die globalen Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu erkunden. Achtzig Jahre nach dem Ende des Krieges in Europa bietet dieser Jahrestag eine sinnvolle Gelegenheit, sich mit der komplexen Geschichte des Krieges auseinanderzusetzen – jenseits von Grenzen und nationalen Erzählungen.
Das internationale und englischsprachige Geschichtsfestival histoCON wird von der Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet. Es findet 2025 zum vierten Mal statt und dient dem “Austausch und der Diskussion globaler Perspektiven auf die Geschichte und ihre Beziehung zur Gegenwart und Zukunft”. In Diskussionsrunden und Workshops sollen die Teilnehmenden diesmal gemeinsam darüber nachdenken, “wie das Erbe des Zweiten Weltkriegs unsere Gesellschaft und Politik bis heute beeinflusst”.
- Link zur Veranstaltung: https://www.bpb.de/veranstaltungen/reihen/histocon/558168/histocon-2025/
- Anmeldefrist: 15. Februar 2025
Fachtag für Ortschronisten und Heimatforscher
Orten und Landschaften einen Namen zu geben,
ist ein Wesenszug menschlicher Kommunikation:
Nur auf diese Weise konnte der Mensch Ordnung in
seine Umwelt bringen. Nicht immer ist uns die Be-
deutung eines jeden Namens, den unsere Vorfah-
ren vergeben haben, verständlich und er bedarf der
Erklärung. Prägend sind auch die „großen Namen“
der Vergangenheit, sei es in der eigenen Familien-
geschichte, der des Dorfes oder unseres Landes.
Zum 9. Mal findet am 1. März 2025 der Fachtag für Ortschronisten und Heimatforscher in der Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis statt, veranstaltet vom Sächsischen Landeskuratorium Ländlicher Raum. In einem Impulsreferat und vier Workshops werden eine Einführung in die Namenforschung und in einschlägige (Online-)Quellen angeboten.
- Link zur Veranstaltung: https://www.slk-miltitz.de/heimatforschung.html
- Anmeldefrist: 21. Februar 2025
- Publikationsreihe “Bausteine für Ortschronisten und Heimatforscher” in der Sächsischen Bibliografie: https://swb.bsz-bw.de/DB=2.304/REL?PPN=169418725X
Spurensuche
In meinem Geschichtsbuch steht nichts über unser Rathaus, die Straßennamen, die Betriebe oder die Schicksale der Menschen hier. Doch welche Spuren der Vergangenheit gibt es zu entdecken? Wie lebten die Menschen früher? Wer prägte unsere Heimat?
Ihr wolltet schon immer Geheimnisse lüften und verborgene Geschichten finden? Dann geht mit eurem Team auf SPURENSUCHE! Befragt Menschen, taucht in vergangene Zeiten ein und sammelt die Bruchstücke der Geschichte eures Ortes.
Bald in eine neue Runde geht das “Spurensuche”-Programm der Sächsischen Jugendstiftung. Gefördert werden bis zu 15 Projekte der Jugendgeschichtsarbeit, die von Mai bis November 2025 durchgeführt werden, mit jeweils bis zu 1.800 Euro. Die Ergebnisse werden traditionell auf den Jugendgeschichtstagen im Sächsischen Landtag präsentiert. Teilnehmen können Jugendgruppen aus Sachsen. Projektträger sind Träger der Jugendarbeit, in Ausnahmefällen Vereine, Kirchgemeinden sowie Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Im Blog haben wir zuletzt 2022 über die Projekte des Vorjahres berichtet.
- Link zur Ausschreibung: https://www.saechsische-jugendstiftung.de/programme-projekte/spurensuche-foerderung
- Antragsfrist: 31. März 2025
- Publikationen aus dem oder oder über das Programm in der Sächsischen Bibliografie: https://swb.bsz-bw.de/DB=2.304/REL?PPN=1689898151
Sächsischer Landespreis für Heimatforschung
Viele Menschen in Sachsen befassen sich in ihrer Freizeit intensiv mit ihrer unmittelbaren Lebenswelt in ihrer ganzen Vielfalt. Dazu gehören Forschungen zu Natur und Landschaft, Gesellschaft und Kultur.
Die Ergebnisse dieser Arbeit spiegeln den kulturellen Reichtum Sachsens wider. Dabei ist es in der globalisierten Welt einerseits wichtig, Traditionen zu bewahren und für die Nachwelt festzuhalten. Andererseits kommt es darauf an, neue Wege der Wissensvermittlung und der Identitätsstiftung zu suchen. Die Ausrichter des Preises möchten verstärkt junge Menschen und jene, die neu nach Sachsen gekommen sind, ermutigen, den Blick auf Heimat bewusst zu machen, zu erweitern oder zu hinterfragen.
Auch der Sächsische Landespreis für Heimatforschung wird 2025 wieder ausgeschrieben, organisiert vom Staatsministerium für Kultus in Kooperation mit dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Insgesamt ist er mit 9.000 Euro dotiert und wird in mehreren Kategorien (Hauptpreise, Jugendförderpreis, Schülerpreise) vergeben, ist also altersübergreifend angelegt. Eingereicht werden können Werke vielfältiger Art (klassische Druckwerke, Filme, Podcasts, aber auch Internetseiten oder Social-Media-Beiträge). In allen Kategorien sind Einzel- oder Gruppenbewerbungen möglich.
- Link zur Ausschreibung: https://www.saechsischer-heimatschutz.de/sächsischer-landespreis-für-heimatforschung.html
- Bewerbungsfrist: 15. Mai 2025
- mit dem Landespreis ausgezeichnete Publikationen und Veröffentlichungen über den Preis in der Sächsischen Bibliografie: https://swb.bsz-bw.de/DB=2.304/REL?PPN=1700398881
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Redaktion (28. Januar 2025). (Sächsische) Geschichte ehrenamtlich erforschen – aktuelle Ausschreibungen und Veranstaltungen. Saxorum. Abgerufen am 19. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/136fj